Heil-Ziest (Stachys officinalis), auch Echte Betonie genannt, bringt natürliche Leichtigkeit in Beet und Wiese. Aus einer bodennahen Blattrosette strecken sich aufrechte, weich behaarte Stängel mit gekerbten, sattgrünen Blättern. Im Sommer tragen sie kerzenartige Rispen aus unzähligen zweilippigen Blüten in warmen Purpur- bis Rosatönen – ein feines Farbspiel, das wie kleine Fähnchen im Wind tanzt.

Die Lippenblüten öffnen über viele Wochen und werden gern besucht: Wildbienen, besonders Hummeln, finden verlässlich Nektar und Pollen, dazu kommen Schmetterlinge und Schwebfliegen. Für einige Falter dient das Laub zudem als Raupenkost – so wird aus einer Zierpflanze ein kleines Trittstein-Biotop.

Am liebsten wächst Heil-Ziest sonnig bis halbschattig auf durchlässigen, eher mageren und trockenen Böden. Staunässe mag er nicht, Hitze und Frost steckt er gelassen weg. Ideal für Naturgärten, Bauerngärten und helle Gehölzränder. Hübsche Partner sind zum Beispiel Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea), Oregano (Origanum vulgare) oder das zarte Zittergras (Briza media). Als frühere Heilpflanze hat die Betonie Tradition – heute genießen wir vor allem ihre Unkompliziertheit und die lebendige Insekten-Szenerie.

Gartentipp: Schneide die Blütenrispen nach der ersten Blüte zurück – oft folgt eine zweite, spätsommerliche Nachblüte. In sehr nährstoffreichen Beeten mischst du etwas Sand oder Splitt unter den Boden: Das hält den Ziest kompakt, fördert die Blühfreude und macht ihn zugleich weniger attraktiv für Schnecken.