Der Scharfe Mauerpfeffer (Sedum acre) ist der flinke Sonnenscheiner unter den heimischen Steingartenpflanzen: polsterbildend, wintergrün und nur handhoch. Seine kleinen, saftigen Blättchen glänzen frischgrün und färben sich in der prallen Sonne oft rötlich – dazwischen öffnen sich im späten Frühling bis in den Sommer hinein goldgelbe Sternblüten wie Konfetti auf Felsen, Mauern und Dachflächen. Robust und genügsam, fühlt er sich dort wohl, wo andere längst kapitulieren.

Die weit geöffneten Blüten sind wie ein Selbstbedienungsbuffet: zahlreiche Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen und auch Schmetterlinge finden leicht Nektar und Pollen. Nebenbei dient das Polster Raupen mancher Falter als Futterplatz – ein kleines Trockenbiotop im Mini-Format. Praktisch: Die Pflanze ist ein Meister im Wassersparen (Sukkulente mit Nachtatmung) und übersteht Trockenphasen gelassen.

Am besten gibst du ihm volle Sonne, sehr durchlässigen, eher mageren Boden und wenig Konkurrenz. Dann wächst der Mauerpfeffer zu einem trittverträglichen, dichten Teppich heran – ideal für Steingarten, Mauerkronen, Fugen, Kübel und vor allem für extensive Dachbegrünungen. Für Farbkombis passen z. B. Breitblättriger Thymian (Thymus pulegioides), Gelbes Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) oder Blauer Lein (Linum perenne). Hinweis: Der Pflanzensaft ist scharf und kann die Haut reizen – bei Arbeiten besser Handschuhe tragen.

Gartentipp: Willst du schnell größere Flächen begrünen, zieh einfach ein paar Triebe ab, zerbrösele sie locker und drücke sie auf ein mineralisches, flach aufgetragenes Substrat (z. B. Sand/Schotter). Nicht düngen, nur in der Anwachszeit sparsam wässern – der Rest geht fast von allein.