Echter Baldrian (Valeriana officinalis) – das ist die sanfte Kraft aus der Feuchtwiese. Die aufrechten, innen hohlen Stängel tragen locker gefiederte, frischgrüne Blätter und oben diese duftigen Schirmrispen, die wie kleine Wattewölkchen über dem Beet schweben. Wo es feucht und halbschattig ist, macht der Baldrian rasch Eindruck und füllt Lücken mit natürlicher Leichtigkeit.

Seine zarten Blüten in Weiß bis Rosé sind echte Anziehungspunkte: Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge & Co. finden in den tiefen Kronröhren zuverlässig Nahrung, und einige Tagfalter nutzen die Blätter sogar als Raupenfutter – ein stilles Buffet für viele Gartenbewohner. Traditionell wird Baldrian wegen seiner beruhigenden Eigenschaften geschätzt, und ein kleiner Fun-Fact am Rande: Der besondere Wurzelduft kann Katzen in spielerische Ekstase versetzen.

Am wohlsten fühlt sich Baldrian in Sonne bis Halbschatten auf humosen, eher feuchten Böden – gern mit etwas Kalk. Er ist robust, durchsetzungsstark und wird von Schnecken meist gemieden. Ideal für naturnahe Beete, an Bachläufen oder am Teichrand; selbst im großen Kübel fühlt er sich wohl, wenn die Erde nie ganz austrocknet. Schöne Partner sind z. B. Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria), Blutweiderich (Lythrum salicaria) oder Wasserdost (Eupatorium cannabinum), die seinen luftigen Flor farblich zum Leuchten bringen.

Gartentipp: Setze Baldrian an einen Weg oder nah an den Sitzplatz – dort kommt sein feiner Duft am Abend besonders zur Geltung. Lässt du einen Teil der Blütenstände bis in den Winter stehen, schenkst du Struktur und Rückzugsorte. In sehr vitalen Beständen nimmst du gelegentlich einzelne Ausläufer heraus und nutzt sie gleich als Teilung für neue Pflanzplätze.