Echter Beinwell (Symphytum officinale) – auch Beinwurz genannt – ist eine kraftvolle, ausdauernde Staude für naturhafte Gärten. Rau behaarte, breitlanzettliche Blätter bilden einen dichten, sattgrünen Horst, aus dem aufrechte Stängel emporwachsen. Darüber hängen anmutig die glockenförmigen Blüten wie kleine Laternen über einem grünen Blätterteppich.

Die nickenden Blüten erscheinen über eine lange Saison in Rotviolett bis seltener Gelblichweiß. Ihre tiefen Kronröhren sind wie gemacht für langrüsselige Hummeln, die hier zuverlässig bestäuben. Kurzrüsselige Arten bedienen sich gern an kleinen „Seiteneingängen“, die Hummeln gelegentlich nagen – ein lebendiges Schauspiel am Blütenstand.

Ökologisch ist Beinwell ein Volltreffer: Hummeln und Wildbienen finden reichlich Nektar, und die Blätter dienen mehreren Schmetterlingsraupen als Futter. Ameisen schleppen die nahrhaften Samenanhängsel fort und verbreiten so die Art. Am besten wächst Beinwell in Sonne bis Halbschatten auf humos-nährstoffreichem, frisch bis feuchtem Boden; er verträgt sogar Wurzeldruck und ist erstaunlich schneckenresistent. Harmonische Partner sind z. B. Blutweiderich (Lythrum salicaria), Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria) und Echter Baldrian (Valeriana officinalis). Als alte Heil- und Nutzpflanze geschätzt – heute wegen enthaltenen Pyrrolizidinalkaloiden nicht für die Küche empfohlen.

Gartentipp: Schneide nach der Hauptblüte etwa die Hälfte der Stängel bodennah zurück. Der Horst treibt rasch frisch aus, bleibt kompakt und lockt erneut Bestäuber an. Die großen Blätter eignen sich prima als Mulch oder für nährstoffreiche „Beinwell-Jauche“ – nur nicht verzehren.