Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) ist die kräftige, schilfähnliche Schönheit für feuchte Plätze im Garten. Mit aufrechten Halmen von 50 bis 200 cm und langen, riemenförmigen Blättern setzt es eine ruhige, klare Linie – wie ein grüner Vorhang am Teichrand. Im Frühsommer zeigen sich große, zunächst kompakte, später locker überhängende Rispen mit kleinen grünlichen Blüten. Sommergrün, absolut winterhart und sehr vital erobert es mit unterirdischen Ausläufern schnell den Raum – ideal, wenn du eine robuste, heimische Strukturpflanze suchst.

Blütenpracht ist hier leise: Die unscheinbaren Blüten von Juni bis Juli werden vom Wind bestäubt – ganz archaisch, ohne Nektarbar. Ökologisch hat das Gras trotzdem Gewicht: Seine Blätter sind wichtige Raupenkost für zahlreiche heimische Nachtfalterarten, darunter typische Uferbewohner. Damit wird aus dem „stillen“ Gras ein echter Lebensraumspender am Wasser.

Am wohlsten fühlt sich Rohr-Glanzgras in Sonne bis Halbschatten auf nährstoffreichem, durchlässigem bis lehmigem Boden, der frisch bis feucht bleibt. Es ist äußerst konkurrenzstark und frosthart (bis ca. −34 °C) – perfekt für Uferzonen von Teichen oder feuchte Gartenbereiche, wo es als sattgrüner Hintergrund leuchtende Blütenpartner betont. Gut dazu passen z. B. Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) oder Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris) für Farbe, sowie Flatter-Binse (Juncus effusus) für zusätzliche Struktur. Hinweis: Phalaris arundinacea enthält Alkaloide (u. a. Gramin) – nicht zum Verzehr geeignet.

Gartentipp: Setze das ausläuferbildende Gras an „unempfindliche“ Plätze oder bändige es von Anfang an: eine stabile Rhizomsperre (mind. 40 cm tief) hilft, ebenso wie das Pflanzen in einen großen, bodenlosen Mörtelkübel, der am Teichrand eingegraben wird. So genießt du den eleganten, schilfartigen Effekt – und behältst die Kontrolle.