Wolliges Honiggras (Holcus lanatus) ist das sanfte, silbrig schimmernde Gras, das jede Brise sichtbar macht. Seine weichen, fein behaarten Halme und grau-grünen Blätter bilden lockere Horste – wie kleine Wellen aus Gras, die am Beetrand oder in der Wiese leise flüstern. Es bleibt im Winter grün und wirkt dadurch das ganze Jahr über lebendig.

Von spätem Frühling bis in den Sommer zeigt es lockere, rispige Blütenstände, die je nach Licht fast weißlich bis zart purpur überhaucht wirken. Bestäubt wird es – ganz typisch für Gräser – vom Wind. Ökologisch punktet es trotzdem: Die weichen Blätter sind wertvolle Raupennahrung für eine ganze Reihe heimischer Schmetterlinge, und in seinen Horsten finden viele kleine Gartenbewohner Schutz.

Das Wollige Honiggras liebt Sonne bis Halbschatten und kommt mit nahezu allem zurecht – von eher trockenem Sand bis zu feuchter, humoser Gartenerde. Es ist robust, pflegeleicht und auch im großen Kübel auf Balkon oder Terrasse eine ruhige, natürliche Strukturpflanze. Als harmonische Begleiter passen z. B. Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare) oder Wiesensalbei (Salvia pratensis) – Farbe trifft Flaum.

Gartentipp: Schneide die Halme erst im späten Winter zurück. So bleibt über die kalte Jahreszeit Struktur im Beet erhalten, und kleine Nützlinge finden Unterschlupf. Für einen besonders weichen „Wiesen-Look“ setze mehrere Horste locker versetzt – mit ein wenig Abstand, damit jede Pflanze ihre samtige Wirkung voll entfalten kann.