Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) – auch Großer Sauerampfer – bringt diese herbe, frische Wiesen-Note in deinen Garten. Aus einer grundständigen Blattrosette schieben sich pfeilförmige, grasgrüne Blätter, der aufrechte Stängel ist oft fein rötlich überlaufen. Im Frühsommer steigen schlanke Rispen empor und lassen die winzigen, rot schimmernden Blüten im Licht tanzen – zart, aber unverwechselbar.

Von Mai bis August blühen männliche und weibliche Pflanzen getrennt, bestäubt wird ganz unkompliziert vom Wind. Für Insekten ist der Sauerampfer trotzdem ein Gewinn: Seine Blätter sind wertvolles Raupenfutter für zahlreiche Tag- und Nachtfalter – vom Dukatenfalter bis zum Kleinen Feuerfalter. Nach der Blüte reifen schwarzglänzende Nüsschen heran, die von drei kleinen „Klappen“ umhüllt sind und vom Wind oder Wasser weitergetragen werden.

Sonne liebt er, dazu einen lockeren, humosen bis lehmigen Boden, frisch bis feucht und gern leicht sauer. Der kräftige Pfahlwurzler ist winterhart und wächst horstig; im Kräuterbeet oder in der Naturwiese fühlt er sich wohl. Junge Blätter kannst du sparsam in Salat, Suppe oder wie Spinat verwenden – der fein-säuerliche Geschmack ist herrlich frisch. Bitte nicht übertreiben: Wegen der Oxalsäure nur in Maßen genießen und nicht von frisch gedüngten Flächen ernten. Hübsche Nachbarn sind z. B. Wiesensalbei (Salvia pratensis), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) oder Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor).

Gartentipp: Wenn du Blätter ernten möchtest, pflücke regelmäßig die jungen Triebe vor der Blüte – so bleibt der Geschmack mild und die Pflanze treibt laufend nach. Damit sich der ausdauernde Sauerampfer nicht zu breit macht, stich alle ein bis zwei Jahre einige Randstücke der Wurzel aus und nutze sie als neue Pflanzen oder fürs Kräuterbeet.